Pressespiegel

Liebe Gäste,

hier finden Sie in chronologischer Reihenfolge Presseartikel zum Umbau und zur Erweiterung der Jugendbildungsstätte.

80 Prozent Stammgäste aus dem Kreis

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Juni 2023: Baubeginn nach zwölf Jahren Planung

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April 2023: CO₂-Neutralität ist ein Marketingfaktor und sichert überdurchschnittliche Auslastung

Im Juni beginnen bei der Jugendbildungsstätte die Bauarbeiten. 6,7 Millionen Euro investiert das Bistum Münster in die Modernisierung des Gebäudes. Warum dabei Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt und ein Neubau weniger gut fürs Klima gewesen wäre, erklärt Geschäftsführer Johannes Dierker im Interview.

 

Nachhaltigkeit, verkündet die Jugendbildungsstätte, soll die Planungen für den Umbau und die Erweiterung des Gebäudes bestimmen.  Ist das heutzutage mit Blick auf Außenwirkung und Image nicht ohnehin ein Muss?
 

Dierker: Aus meiner Sicht ist ein anderer Ansatz nicht zukunftsfähig. Eine Jugendbildungsstätte muss die Zukunft kommender Generationen im Blick haben und auch baulich Verantwortung übernehmen. Die Konsequenz, in der wir Nachhaltigkeit planen, ist im Kontext der Bildungsstätten sicherlich schon etwas Besonderes und ein Alleinstellungsmerkmal. Hier werden klimafreundliches Bauen und Gestalten mit Bildung und Transfer verknüpft. Wir möchten nicht nur klimafreundlich bauen, sondern Menschen für die Idee der Energiewende und Nachhaltigkeit begeistern. Wir wollen zeigen, was möglich ist und damit auch Anregungen für andere Bauprojekte geben, etwa für Kirchengemeinden, Schulen oder auch private Projekte.

 

Nachhaltigkeit ist ein Baustein in der inhaltlichen Arbeit der Bildungsstätte. Wo konkret?
 

Dierker: Wir bieten Seminare zum Thema Energiewende und Klimagerechtigkeit an und begleiten Exkursionen in den Bioenergiepark Saerbeck. Wir arbeiten eng mit dem außerschulischen Lernstandort „Saerbecker Energiewelten“ zusammen und ermöglichen somit vielen Kindern und Jugendlichen authentische Lernerfahrungen. Darüber hinaus bin ich als Referent für die Klimakommune tätig — eine wunderbare Werbung auch für unsere Jugendbildungsstätte.
 

Ziel soll eine bilanzielle CO₂-Neutralität sein. Was ist mit bilanziell gemeint?
 

Dierker: Wir möchten auf dem Grundstück der Jugendbildungsstätte mehr erneuerbare Energie produzieren, als wir mit Heizung, Strom, Mobilität und Zubereitung der Verpflegung benötigen. Dies gelingt nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit, aber die Summe muss stimmen. Die Werte wurden im Vorfeld bereits im Rahmen einer Bachelorarbeit errechnet und werden nach Fertigstellung nochmal durch ein Fachingenieurbüro überprüft.

 

Was hat die Bildungsstätte bislang für den Klimaschutz getan?
 

Dierker: Bereits jetzt setzt sie auf Nachhaltigkeit. Zwei Fotovoltaikanlagen und eine thermische Solaranlage werden betrieben, eine Fahrradflotte ermöglicht klimafreundliche Mobilität, die Beleuchtung wurde in weiten Teilen auf LED-Technik umgestellt.
 

Warum haben Sie sich bei der Heizung für eine Kombination aus Wärmepumpe und Pellet-Heizung entschieden?
 

Dierker: Bisher haben wir mit Öl geheizt, ein absolutes No-Go für die Zukunft, gleiches gilt für Erdgas. Die Wärmepumpe soll die Grundversorgung des Gebäudes sichern. Die Pelletheizung fängt die Spitzenlast ab und unterstützt bei der Warmwasserbereitung. In Übernachtungsbetrieben wie unserem ist der Verbrauch an Warmwasser relativ hoch. Wir haben uns für eine hocheffiziente Wärmepumpe entschieden. Der erforderliche Strom wird durch eine Fotovoltaikanlage mit 82 Kilowatt Peak und einer Speichereinheit bereitgestellt. Dies klappt natürlich nicht an 365 Tagen im Jahr, muss aber in der Summe stimmen. Die Überproduktion der Fotovoltaikanlage wird an den entsprechenden Tagen  in das öffentliche Netz eingespeist.
 

Beim Umbau und bei den neuen Gebäudeteilen spielt Holz eine große Rolle. Warum ist der Baustoff  unter Klimaschutzaspekten zu empfehlen?
 

Dierker: Holz wird die Fassadenverkleidung dominieren. Das Obergeschoss des Bestandsgebäudes wird in Holzständerbauweise errichtet, Fußböden in den Zimmern und Seminarräumen sind aus Holz. Jeder Baum entnimmt im Zuge der Fotosynthese Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Auch nachdem Holz gefällt ist, bindet es das CO₂ über viele Jahrzehnte. Holz lässt sich am Ende der Lebensdauer des Gebäudes mit sehr geringem Energieeinsatz zurückbauen und recyceln. Holz ist ein Teil des natürlichen Kreislaufs und lässt sich somit umweltfreundlicher beseitigen als andere Baumaterialien wie Stahl oder Beton.
 

Warum ist es für das Klima grundsätzlich besser, ein bestehendes Gebäude zu sanieren als ein neues zu bauen?
 

Dierker: Bei der Umweltbilanz von Neubauten fällt ins Gewicht, dass schon bei der Herstellung und Errichtung des Gebäudes oft so viel CO₂ verursacht wird, wie in den gesamten Jahren der weiteren Nutzung. Auch bei Abriss und Entsorgung entstehen Emissionen. Zudem ist ein Umbau ressourcenschonender. Gerade die Einsparung von Beton und Zement verbessert die CO₂-Bilanz erheblich.
 

Ist nachhaltiges Bauen eigentlich teurer?
 

Dierker: Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Natürlich sind die Investitionskosten etwas höher. Da das Budget begrenzt ist, müssen wir Prioritäten setzen. Gerne hätten wir die Gebäudehülle noch effizienter gestaltet, aber das hätte das Budget gesprengt. Eine wichtige Rolle spielen aber auch die Betriebskosten, die wir durch nachhaltiges Bauen reduzieren. Hier sprechen wir nicht nur von niedrigen Energiekosten, sondern auch von langlebigen Möbeleinbauten und Materialien, die Reparaturen und Ersatzbeschaffungen deutlich reduzieren. Nicht zu vergessen: Unsere Gastgruppen honorieren und wünschen ein echtes Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die CO₂-neutrale Bildungsstätte ist ein konstruktiver Marketingfaktor und sichert uns eine überdurchschnittliche Auslastung. Auch das ist in der Kostenbetrachtung zu berücksichtigen.

 

Erschienen am 20. April 2023 in den Westfälischen Nachrichten
Von Katja Niemeyer

November 2022: Modern, nachhaltig, komfortabel

Der Bauantrag ist eingereicht, der Kirchensteuerrat des Bistums Münster hat die Mittel freigegeben: Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten an der Jugendbildungsstätte Saerbeck (JBS) in Westladbergen beginnen. Die JBS wird in zwei Abschnitten umgebaut und erweitert. Es entstehe, so heißt es in einer Pressemitteilung der Einrichtung, eine attraktive Gästeunterkunft für Bildung und Begegnung.
Die Jugendbildungsstätte Saerbeck betont, dass sie vom Stopp der Neubaupläne, die das Bistum Münster im Oktober angekündigt hatte, nicht betroffen ist. „Die Zusage des Kirchensteuerrates liegt vor“, so der Leiter der JBS, Johannes Dierker.
Die Vorplanungen waren bereits genehmigt, deshalb hat die Baumaßnahme in Saerbeck Bestand. Ende Mai/Anfang Juni 2023 sollen die Arbeiten in einem ersten Bauabschnitt beginnen. Die Baukosten betragen insgesamt 6,7 Millionen Euro.
Inzwischen liegt eine 3-D-Visualisierung vor, die zeigt, wie die Jugendbildungsstätte in Zukunft aussehen wird. An die jetzige Gestaltung des Gebäudes wird so gut wie nichts mehr erinnern: Der nachhaltige Baustoff Holz dominiert die Fassade, das Satteldach wird durch ein Flachdach ersetzt, um eine optimale Raumnutzung zu gewährleisten.
In der ersten Phase wird der Eingangsbereich neu gestaltet und ist Teil der Erweiterung; an ihn schließt rechts ein ebenfalls neu gebauter, über 100 Quadratmeter großer Tagungsraum an, der sich zum Beispiel auch für Chöre oder Orchester eignet.
Natürlich wird auch die Haustechnik saniert. Zugleich wird Wert gelegt auf nachhaltiges Bauen und eine bilanzielle CO2-Neutralität der Energieversorgung, etwa durch eine große Photovoltaik-Anlage.
Ein Schwerpunkt der Planung ist die Modernisierung und Erweiterung der Schlaftrakte. Jedes Zimmer wird künftig ein eigenes Bad/WC bekommen, zugleich werden die Etagenbetten ausgemustert, in den Vierbettzimmern stehen künftig vier Einzelbetten.
Modernisiert werden ebenfalls die Zimmer für die Begleiterinnen und Begleiter der Gruppen, ebenso wird an behindertenfreundliche Zimmer gedacht.
Weil die Bildungsarbeit der JBS auch während der Bauzeit durchgeführt wird, bleibt das Haus offen. Gäste werden über etwaige Einschränkungen informiert.
Der zweite Bauabschnitt soll im Sommer 2024 beginnen, dann werden der Mittelteil und der Südflügel umgebaut und erweitert. Am Ende des Umbaus und der Erweiterung steht ein 77-Betten-Haus, das für die Zukunft gut aufgestellt ist und zugleich für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein steht.
„Wir sind froh, dass wir im kommenden Jahr mit unserem Bauprojekt beginnen können. Wir haben zusammen mit allen Beteiligten in vielen Diskussionen Ideen und Konzepte entwickelt, die auch unter Kostenaspekten tragfähig sind. So machen wir die Jugendbildungsstätte Saerbeck zukunftssicher“, blickt Johannes Dierker mit Zuversicht auf den Beginn der Bauarbeiten im kommenden Jahr.

 

Erschienen am 25.11.2022 in den Westfälischen Nachrichten

März 2022: Jugendbildungsstätte präsentiert Pläne für Erweiterung und Modernisierung

Alles andere als eine B-Lösung

Das in die Jahre gekommene Gebäude der Jugendbildungsstätte in Westladbergen soll für rund fünf Millionen Euro modernisiert und erweitert werden. Geschäftsführer Johannes Dierker geht davon aus, dass im Sommer der Bauantrag gestellt wird. Ziel der Maßnahme ist, die Einrichtung fit zu machen für die Zukunft. Die alten Gästezimmer mit Etagenbetten und gemeinschaftlichen Waschräumen sind nicht mehr konkurrenzfähig.

 

Knapp zehn Jahre ist es her, da sollte die katholische Jugendbildungsstätte Saerbeck schon einmal im großen Stil modernisiert werden. Das Vorhaben scheiterte am Ende an den Kosten. Vor einiger Zeit wurde ein Neubau diskutiert, der auf der Fläche hinter dem Seniorenzentrum entstehen sollte. Aber auch diese Idee wurde wieder verworfen. Nun soll das in die Jahre gekommene Gebäude in Westladbergen modernisiert und erweitert werden. Fünf Millionen Euro würde das kosten, sagt Geschäftsführer Johannes Dierker. Für einen Neubau war ein Betrag zwischen zwölf und 13 Millionen Euro veranschlagt worden.

 

Dierker geht davon aus, dass im Sommer der Bauantrag gestellt wird. Bis dahin haben die Planungen 400.000 Euro verschlungen. Ein Zurück, so hofft er, könne es dann nicht mehr geben. Dann hätte das Bistum Münster als Bauherr auch dieses Geld in den Sand gesetzt. Schon bei den ersten Sanierungsplänen waren mehr als 100.000 Euro verpulvert worden, als die Entwürfe schließlich für immer in der Schublade verschwanden.


Das Konzept, das jetzt auf dem Tisch liegt, „ist alles andere als eine B-Lösung“, macht der Geschäftsführer deutlich, dass es einem Neubau in nichts nachsteht. Vom ursprünglichen Gebäude wird auch nicht mehr viel zu erkennen sein, wenn die Arbeiten einmal abgeschlossen sind. „Die Jugendbildungsstätte bekommt ein komplett neues Erscheinungsbild“, erklärt Dierker.

 

Rechts neben dem Eingang wird ein zweigeschossiger Anbau mit Flachdach hochgezogen. Dach und Obergeschoss des alten Gebäudes werden abmontiert und durch ein Flachdachgeschoss ersetzt. Eingangshalle und Haupteingang werden erweitert und neu gestaltet. Die Küche, in der täglich bis zu 80 Mahlzeiten zubereitet werden, wird um 40 Quadratmeter vergrößert und bekommt eine separate Zufahrt und einen Wirtschaftshof. Auch die Zufahrt und die Parkplätze werden neu gestaltet. Die alte Gasheizung wird durch Wärmepumpe und Pellet-Heizung plus Photovoltaikanlage ersetzt. Und schließlich sollen auch die Trink- und Abwasserleitungen erneuert werden.

 

Mit den Modernisierungen und Erweiterungen will sich die Jugendbildungsstätte, die vor der Corona-Pandemie auf rund 14 000 Übernachtungen pro Jahr kam, nach eigenen Angaben fit machen für die Zukunft. Die alten, kleinen Gästezimmer mit Etagenbetten und gemeinschaftlichen Waschräumen sind nicht mehr konkurrenzfähig. Die neuen Räume werden größer sein und Platz bieten für jeweils vier Einzelbetten. Im Erdgeschoss des Anbaus soll ein 125 Quadratmeter großer (und teilbarer) Tagungsraum entstehen. Er wäre damit zwei Mal so groß wie der bisher größte Versammlungsraum der Einrichtung. Zusammen mit drei weiteren Kursräumen habe die Jugendbildungsstätte dann ausreichend Kapazitäten, um für kurze Zeit mehreren Gruppen gleichzeitig einen Seminarraum anzubieten, erläutert Dierker. „Das ist von Vorteil, wenn sich etwa eine Gruppe am Vormittag vor ihrer Abreise noch zusammensetzen will, eine andere aber morgens anreist und direkt einen Versammlungsraum benötigt.“

 

Fast das komplette 74-Betten-Haus bekommt eine Holzfassade. Bodentiefe Fenster sollen für viel Licht in den Räumen sorgen. Bei den Baustoffen will der Bauherr vornehmlich auf Holz setzen und das Dach außerdem begrünen. „Die Ingenieure arbeiten an einem Konzept für eine ausgeglichene CO2-Bilanz.“

 

Wenn alles glatt läuft, könnte im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden, sagt Dierker. Das hängt vor allem vom Verlauf des Genehmigungsverfahrens und von der Freigabe des finanziellen Mittel ab. Den allergrößten Teil der Investition stemmt das Bistum selbst, aber auch aus der Kasse der Jugendbildungsstätte fließen Mittel. Und auch der Kreis Steinfurt steuert voraussichtlich etwas bei.

Am Bauzeitenplan wird es viel zu tüfteln geben. „Wir wollen die Schließzeiten so kurz wie möglich halten“, betont der langjährige Einrichtungschef. Zu bestimmten Zeiten wird ein Ausweichen auf benachbarte Jugendbildungsstätten aber wohl nicht zu verhindern sein.

 

Dierker macht keinen Hehl daraus, dass die Einrichtung lange auf einen Modernisierungsschub gewartet hat. Wenn sie auf Dauer konkurrenzfähig sein soll, führe kein Weg vorbei an umfangreichen Investitionen. „Jetzt wird das Haus noch voll akzeptiert. Und das muss auch so bleiben“, sagt der Geschäftsführer.

 

Ein Artikel von Katja Niemeyer

Erscheinen am 04.03.2022 in den Westfälischen Nachrichten

Januar 2022: JBS bleibt am Standort und wird größer

Die Ansicht zeigt einen Blick auf den Eingangsbereich. Auch die Fassade wird neu gestaltet. Bei den Baumaßnahmen sollen nachhaltige Baustoffe verwendet werden.                                                   

 

Die Jugendbildungsstätte Saerbeck wird wachsen – und zwar am bekannten Standort in Westladbergen.
Der zwischenzeitlich diskutierte Neubau des Hauses in der Ortsmitte Saerbeck wurde aufgrund der Kostensituation verworfen; nun wird das bestehende Gebäude modernisiert und um einen Anbau ergänzt. Diese Lösung ist erheblich kostengünstiger. In diesem Sommer soll der Bauantrag eingereicht werden, Baubeginn könnte im Jahr 2023 sein.
Mit dem Modernisierungs- und Erweiterungsvorhaben wird das Raumangebot der Bildungsstätte verbessert: Ein großer Tagungsraum für 80 Personen soll entstehen, der etwa auch für Chor- oder Orchesterproben genutzt werden kann. Der Eingangsbereich und die Rezeption werden neu gestaltet. Ein wichtiger Punkt ist die Modernisierung der Gästezimmer. Die Vier-Bett-Gästezimmer werden vergrößert und bekommen alle ein eigenes Bad, damit hat jedes Zimmer in der Jugendbildungsstätte eine eigenen Sanitärbereich.
Zugleich werden die Etagenbetten ausgemustert und durch Einzelbetten ersetzt. „Diese Ausstattung ist inzwischen Standard in vielen Einrichtungen, den wir künftig allen unseren Gästen bieten können“, freut sich Johannes Dierker, Leiter der JBS.
Bei Anbau und Modernisierung wird CO2-Neutralität eine große Rolle spielen. Nachhaltige Baustoffe sollen verwendet werden, die Heizungsanlage wird auf der Basis erneuerbarer Energien modernisiert und auf dem Dach erzeugt künftig eine Photovoltaikanlage Strom.  Ziel: Der Energieverbrauch soll dank erneuerbarer Energien CO2-neutral sein.
„Mit den Maßnahmen machen wir die Jugendbildungsstätte zukunftssicher“, so Dierker. „Wir reagieren damit auch auf die wachsende Zahl von Buchungsanfragen in der Zeit vor der Pandemie.“
Wenn die Coronakrise überwunden ist, wird die Nachfrage nach Bildungsangeboten in der Jugendbildungsstätte wieder das gewohnte Niveau erreichen, ist man sich in der JBS sicher. Dafür stellt man jetzt die Weichen.

 

(Auszug aus dem  JBS-Newsletter Januar 2022)

Oktober 2021: Etagenbett war gestern - Die Erweiterungs- und Sanierungspläne der Jugendbildungsstätte

Die Jugendbildungsstätte wird saniert und erweitert. Geschäftsführer Johannes Dierker zeigt sich zufrieden mit den Plänen. Die Einrichtung, sagt er, werde so zukunftsfähig gemacht.

 

Mehr als zehn Jahre lag der Antrag beim Bistum Münster vor. Zwischenzeitlich sah es gar so aus, dass die CAJ-Jugendbildungsstätte im Ort neu gebaut wird. Nun ist aber eine Entscheidung zugunsten einer Erweiterung und Sanierung am alten Standort in Westladbergen gefallen. Geschäftsführer Johannes Dierker zeigt sich zufrieden mit den Plänen. Die Einrichtung, sagt er, werde so zukunftsfähig gemacht – und zu einem Vorzeigeprojekt für moderne Umweltstandards.

 

Noch vor etwas mehr als einem Jahr hatte es einen Architektenwettbewerb für einen Neubau zwischen Pastors Allee und dem Seniorenzentrum am See gegeben. Letztendlich habe sich das Bistum aber vor allem aus Kostengründen dagegen entschieden, so Dierker. Der Bau eines neuen Gebäudes hätte mit einem zweistelligen Millionenbetrag zu Buche geschlagen, für Anbau und Modernisierung kalkuliert das Bistum als Träger der Einrichtung mit rund vier Millionen Euro. Im Sommer kommenden Jahres soll der Bauantrag gestellt werden. 2023 könnte dann mit den Arbeiten begonnen werden, 2024 sollen sie abgeschlossen sein.

 

Die Pläne sehen einen rund 500 Quadratmeter großen Anbau vor. Außerdem wird das Obergeschoss neu gemacht. Ob das Gebäude, wie von der Einrichtungsleitung gewünscht, ein Flachdach bekommt, sei aber noch nicht endgültig entschieden, berichtet der Geschäftsführer. Die Küche wird größer und moderner. Die Eingangshalle wird erweitert und laut Dierker mit einer neuen Rezeption aufgewertet. Wie die Fassade gestaltet wird, sei noch offen, in jedem Fall soll das Gebäude aber ein einheitliches Erscheinungsbild bekommen. Auch die Zufahrt und die Parkplätze werden neu gestaltet.

 

Die räumliche Erweiterung der Bildungsstätte war notwendig geworden, weil es schon seit Längerem einen zunehmenden Platzbedarf gibt. So fehlt ein großer Veranstaltungsraum, in dem zum Beispiel Chor- und Orchesterproben oder Tagungen stattfinden können. Geplant ist ein Raum, in dem sich rund 80 Personen versammeln können und damit mehr als doppelt so viele wie bisher.

 

Handlungsbedarf besteht darüber hinaus bei den Zimmern, in denen die Gäste unterbracht werden. Etagenbett und Dusche auf dem Flur war gestern, selbst viele Jugendherbergen bieten mittlerweile einen größeren Komfort. „Es ist wichtig, dass wir uns dem Standard anpassen“, sagt Dierker. Die Einrichtung kommt auf rund 15 000 Übernachtungen pro Jahr. 80 Prozent der Kunden sind Stammgäste. „Die wollen wir auch langfristig an uns binden“, betont der Geschäftsführer. Die Vier-Bett-Zimmer der Jugendbildungsstätte werden deshalb nicht nur deutlich größer, sondern auch jeweils mit einem eigenen Bad ausgestattet.

 

Dierker kündigt an, dass das Gebäude etwa durch die Umstellung auf ein modernes Heizsystem und durch die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien CO2-neutral werden soll. Bislang wird das Haus mit Öl geheizt, in Zukunft sollen regenerative Energien zum Einsatz kommen. Zur Gewinnung von Strom wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert.

 

In die Pläne einbezogen ist auch das benachbarte Einfamilienhaus. Es wird ebenfalls aufwendig saniert und modernisiert. Das ehemalige Schulleiterhaus soll zu einem Ferienhaus umfunktioniert werden, in dem zum Beispiel kleine Gastgruppen, Referenten und internationale Gäste der Klimakommune untergebracht werden sollen, das aber womöglich auch für touristische Zwecke genutzt werden könnte. Die Renovierung des 140 Quadratmeter großen Hauses war immer wieder verschoben worden, weil nicht feststand, ob die Bildungsstätte an dem Standort bleiben würde.

 

Die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten des Hauptgebäudes erfolgen in mehreren Bauabschnitten. Dierker geht davon aus, dass der Betrieb teilweise nur noch eingeschränkt aufrechterhalten werden kann und dass das Haus zeitweise sogar geschlossen werden muss. Veranstaltungsteilnehmer würden dann einmalig in anderen Bildungsstätten untergebracht werden. Damit das funktioniert, bedarf es eines großen Vorlaufes – und eines guten Zeitplans, konstatiert der Geschäftsführer.

An der Adresse der katholischen Bildungsstätte stand früher eine Volksschule. Ab Mitte der 1980er Jahre hatte das Bistum das Haus in mehreren Schritten zur Bildungsstätte ausgebaut.

 

Ein Artikel von Katja Niemeyer.

Erschienen am 14.10.2021 in den Westfälischen Nachrichten